baustelle zukunft – ein essay zur einführung in die klimakunst

Der Kunst mit all ihren Blickwinkeln kommt zunehmend die Rolle zu, nicht nur als Mediator zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu vermitteln, sondern auch eigene Impulse und Perspektiven zu entwickeln. Das Thema der Zukunft ist die Zukunft selbst – doch wie können wir lernen, Strategien, Ideen und Herangehensweisen so zu kommunizieren, dass wir zukunfts- und handlungsfähig werden? Klimakunst hat das Potential, eine Ästhetik des Anthropozäns über die Kommunikationsfunktion hinaus durch Storytelling- und anderen Narrationsansätzen, zu gestalten. Projekte wie CLIMART und die internationale Sommeruniversität „Transmedia Storytelling | Kultur des Klimwandels – Kommunizieren für die Zukunft“ des CCCLabs sind in diesem Fall nur zwei Beispiele für künstlerisch vermittelte Transformationsforschung.

„Make America Great Again!“ – eine Botschaft so einfach gestrickt und doch so effektiv wie es nur geht. Da Trump laut Selbsteinschätzung Amerika bereits wieder great gemacht hätte, ginge es bei seinem Versuch wiedergewählt zu werden, dies auch zu bleiben: Keep America Great! Dieses simple, aber doch wirkungsvolle Narrativ erzählt (s)eine Geschichte vom verloren gegangenen amerikanischen Traum, resoniert also vor allem stark bei gefühlt abgehängten Teilen der Bevölkerung, die unter der Globalisierung, samt Automatisierung und Digitalisierung in einer Art kultureller Sinn- und Identitätskrise zu stecken scheinen. Es ist eine „retrotopische“ Erzählung (Zygmunt Bauman), die in dem Versprechen steckt, alles wieder besser zu machen, die Rückkehr zum guten alten Leben einzuläuten und anzuführen – die Sinn- und Identitätsstiftung in der Vergangenheit zu suchen.

Die Hoffnung auf eine „zukunftsfähige Zukunft“ wird hierbei nicht aus einem imaginativen Vorstellungsraum geschöpft, sondern es wird mit dem „Blick in den Rückspiegel“ versucht, nach vorne zu fahren. Es scheint schlichtweg einfacher, das Gewohnte in die Zukunft ausdehnen zu wollen, als sich radikal neue Zukünfte vorstellen zu können. Transformationsforscher*innen begründen dies unter anderem damit, dass die Berücksichtigung bereits vergangener Erfahrungen, die Auswahl an relevanter Dimensionalität der Veränderungsprozesse limitiert, während der Blick in die Zukunft – oder vielleicht besser aus der Zukunft – multiple Unsicherheiten in seinen Suchprozess einbinden muss.

Dieses Arbeiten mit dem Thema Zukunft ist auch im Bereich der Klima- und Nachhaltigkeitskommunikation ein zentrales Element, da es um nicht weniger geht, als Einstellungs- und Verhaltensmuster so zu prägen, dass sie einen nachhaltenden Effekt erzeugen, denn gerade hier kommt das Dilemma zwischen Trend und Utopie, zwischen Nah- und Fernzukunft zu Tage. Thomas Macho spricht deshalb auch vom aktuellen „Verlust positiver Fernzukunft“ als die „Krise der Utopien“ (in dem Buch Klima Kunst Kultur). Gerade im Zusammenhang der Anthropozänforschung scheint sich zunehmend die Frage zu stellen, in welchen Zukünften wir eigentlich leben wollen. Und ist das Erstellen von Zukunftsbildern überhaupt aus der Gegenwart heraus möglich?

Diese theoretische, wie praktische Herausforderung stellen sich zunehmend viele Forschungs-und Kunstprojekte in Theorie wie Praxis. Das Bild einer zukünftigen Klimakultur – also einer globalen Herangehensweise der Menschheit, die sich und seine Handlungsprozesse als Teil der Klimafolgen einordnet und proaktiv versucht, mit den anstatt gegen die planetaren Abläufe zu leben – wird deshalb verstärkt Leitfaden für künstlerische Interventionen. Projekte wie Cape Farewell oder das Klimakunstfestival CLIMARTE: CLIMATE+ART=CHANGE beschäftigten sich daher seit längerem mit dem Ausloten von künstlerischen Innovationspraxen, um herauszufinden, wie Kunst als soziales Bindemittel wissenschaftliche Erkenntnisse hin zu Bewusstseins- und Verhaltensänderung begleiten kann. Es gibt mehrere Künstler, die in diesem Bereich kreativ sind, einer ist Tomás Saraceno, ein weiterer Michael Pinsky, von dem noch die Rede sein wird. Das internationale und transdisziplinäre Forschungsprojekt CLIMART, das nach vier Jahren nun ausläuft, ging in diesem Zusammenhang auch der Frage nach: „Can visual art affect viewer perceptions of climate change?“ Das Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung war an diesem vom norwegischen Forschungsrat geförderten und an der Universität Trondheim angesiedelten Projekt (Leitung: Prof. Christian A. Klöckner) beteiligt und integrierte es in die Arbeit des Climate Culture Communications Lab und die Internationalen Sommeruniversitäten in Deutschland und Chile.

Das Projekt CLIMART

Über insgesamt vier Jahre (2014-2018) wurden verschiedene quantitative, wie qualitative Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, ob und wenn ja wie, Klimawandel und -kultur als künstlerisches Objekt handlungsaktivierend genutzt werden kann. Als methodische Grundlage diente ein psychologisches Handlungsphasenmodell. In dem Projekt konnte außerdem auf Erkenntnisse einer Vorstudie zurückgegriffen werden. Eine Beschreibung dieser Vorstudie findet sich in Christian A. Klöckners Artikel für das Open Book Nachhaltigkeitskommunikation.

In der dritten und letzten Projektphase wurde ein Stipendium für einen Künstler vergeben, der in Kooperation mit den am Projekt beteiligten Wissenschaftlern ein Kunstwerk entwirft und produziert, das dann wiederum zum Gegenstand von Evaluationen wird. Die Wahl fiel auf den britischen Künstler Michael Pinsky. So entstanden die „Pollutions Pods“ – zu deutsch Verschmutzungskapseln – und im Sommer 2017 in Norwegen ausgestellt und drei Wochen für die Öffentlichkeit zugänglich war. Managerin dieses Teilprojekts von CLIMART und eine von zwei PhD Kandidatin im Projekt ist die Psychologin Laura K. Sommer.

Die Installation besteht aus begehbaren verbundenen Räumen, die in einem Rundgang angeordnet, die Luftqualitäten verschiedener Städte des Globalen Nordens und Südens nachbilden. Die Kapseln erzeugen somit eine fiktionale Realität, die in ihrer Zusammensetzung und Wirkung globale Zusammenhänge verdeutlichen, die so(nst) nicht erfahrbar wären.

Der konzeptionelle Kern dieser Installation beruht auf dem individuellen Erleben der Luftkonstraste; die physische Aufnahme in einem interaktiven Rahmen macht die Auswirkungen von Schadstoffemissionen direkt erfahrbar. Biochemische Prozesse werden mit individuellen und kollektiven emotionalen Reaktionen in Zusammenhang gebracht: Risikowahrnehmung, umweltfreundliches Verhalten, Entscheidungsfindung, Normen, Erwartungshaltungen, Intentionen, Wirksamkeitseinschätzungen, Innovation, Neugierde, Wertsysteme und die Wahrnehmung der eigenen ökologischen Identität. Diese werden durch den Aspekt der Umwelt-Schadstoff-Verschmutzung zugespitzt. Die Klimadome erzwingen dadurch die Reflexion lokales Wetter (Luftverschmutzung) und globales Klima (CO2-Verschmutzung), die sensorische Komponente mit der politischen Komponente (Nord-Süd-Gefälle) zusammen zu denken.

„The experience of walking through the pollution pods demonstrates that these worlds [Global North & South] are interconnected and interdependent. Our need for ever cheaper goods is reflected in the ill-health of many people in world and in the ill-health of our planet as a whole. In this installation we can feel, taste and smell the environments that are the norm for a huge swathe of the world’s population. Perhaps the visceral memory of these toxic places will make us think again before we buy something else we don’t really need.“ (https://www.climart.info/pollutionpods/; letzter Aufruf 23.3.18)

Das Projekt greift dabei die Fragen auf, die für jegliche Kommunikations- und Bildungsarbeit in Bezug auf eine zukünftige Gesellschaft von Bedeutung ist: Wie kann Ästhetik, Kommunikation und Nachhaltigkeit zusammen gedacht werden? Wie können die vorbehaltlich getrennten Gesellschaftsbereiche von Wirtschaft, Politik und Kultur zusammen gedacht werden und so in ein Narrativ verwoben werden, dass sie über den globalen Wachstumszwang als inneren Motor hinaus, zukunftsfähige – die Fähigkeit, Zukunft zu ermöglichen – Szenarien entstehen lassen können? Einer der das Projekt begleitenden Umweltpsychologen fasst das Ganze so zusammen:

„Let people come out of the pods and think about how best to solve the problems they experience there.“

So kann die Sinneswahrnehmung, Bedeutung übertragen und Zusammenhänge herstellen: Die vorläufigen Ergebnisse mittels quantitativer und qualitativer Befragungen von Besuchern (insgesamt haben 1500 Menschen die erste Ausstellung erlebt) deuten darauf hin, dass durch aus eine gesteigerte Wahrnehmung von interagierenden Phänomenen zu beobachten ist. Dieses Potential weiter auszuloten und griffig zu machen, sollte als Impuls gesehen werden, um über den Bewusstseinswandel hinaus zu einer handlungsfähigen und vor allem veränderungsbereiten Klimakultur beitragen zu können.

Michael Pinsky hat die Arbeit an den Pollution Pods in einem kurzen Video dokumentiert:

Außerdem kamen die Pollution Pods in einer norwegischen Kinder-TV-Serie vor:

Diese Folge einer Serie des norwegischen Rundfunks ist ein gutes Beispiel dafür, dass Kunstwerke wie die „Pollution Pods“ für eine junge Zielgruppe medial erfahrbar gemacht werden können. Mittlerweile ist auch ein Artikel in der Zeit erschienen. Da es sich um ein wissenschaftliches Projekt handelt, findet die Veröffentlichung der Ergebnisse aber vornehmlich in wissenschaftlichen Journals (wie hier) statt.

Bei einem solchen Projekt, das Theorie und Praxis verbindet, bleiben auch Hindernisse in der praktischen Arbeit nicht aus. Kunstwerke sind nicht selten aufwändiger zu produzieren als anfangs prognostiziert und in Anträgen formulierbar. Deshalb konnte eine geplante Ausstellungstour zunächst nicht erfolgen. Mittlerweile sind die Pollution Pods aber im Sommerset House in London zu sehen. Es bleibt zu hoffen, dass es weitere Stationen geben wird.

Das CCCLab und die Internationale Sommeruniversität

Die Internationale Sommeruniversität „Transmedia Storytelling | Kultur des Klimawandels – Kommunizieren für die Zukunft“ legt den Fokus vor allem darauf, das erzählerische Moment herauszuarbeiten, das während des künstlerischen Prozesses entsteht, um daraus Geschichten für klimakulturelle Kommunikationspraxen zu entwickeln. In diesem Zusammenhang arbeiten Theorie und Praxis in beiden Projekten eng zusammen, um Aufmerksamkeit für „gegenwärtige Zukünfte und zukünftige Gegenwärte“ zu erzeugen. Dabei wird multimedial und transmedial vorgegangen, d.h. es entstehen kollaborativ Werke mehrerer Medien wie Film, Radio, TV, Internet und auch Bildende Kunst, die in einem transmedialen (Lern)-Prozess miteinander verknüpft werden. Das Zurückspielen der Ergebnisse von CLIMART fand 2017 in Form eines Video-Vortrags der zweiten PhD-Kandidatin von CLIMART, Liselotte Roosen statt. Für die Sommeruniversität 2018 wird Michael Pinsky als Workshopleiter erwartet.

Als Ansatz wird auf die Methode des Design Fiction zurückgegriffen, der mit Möglichkeitsszenarien arbeitet. Es geht um wünschbare Zukünfte, aber auch um wahrscheinliche, plausible oder mögliche Zukunftspläne, Zukunftsängste und Zukunftsprogramme:

Die Sommeruni übernimmt diesen Ansatz, um „(…) irritierende Erfahrungen und Erlebnisse zu machen und so neue Gedanken zu provozieren“ wie im Factsheet der Sommeruni 2018 zu lesen ist. Das narrative Sinnangebot zieht sich schließlich auch in das In-die-Zukunft-hinein-Denken hinein, denn es wird deutlich, dass sich die Unsicherheitskomponente durch den Möglichkeitsstrahl an Zukünften mit ihren plausiblen und wünschenswerten Wahrscheinlichkeiten mit wachsendem Zeitabstand vergrößert. Der eingeflochtene Sinn kann dann hierbei sein, die kollektive und individuelle Handlungsfähigkeit zu verdeutlichen. Geht es beim klassischen Designansatz ähnlich mancher Science Fiction-Modelle darum, zukünftige Trends und Objekte zu modellieren und in Prototypen umzusetzen, kann die Methode auch dafür verwendet werden, aus der Zukunft heraus zu erzählen, also den Versuch zu unternehmen, Ideen, Haltungen und individuelle, wie kollektive Wahrnehmungen zukünftsfähig zu machen. Gerade in der Klimakommunikation scheint dies nützlich, um herauszufinden, was wir wollen, indem wir uns klarmachen, was wir nicht wollen. Die Erzählung ermöglicht in diesem Zusammenhang als sinngebende Einordnungskategorie narrative Rahmen, die aus der Fiktion heraus ihre Wirkung entfalten können.

Aufbauend auf modellierten Zukunftsvarianten durch Szenarienbildung und -ausarbeitung, wird versucht, diese Impulse in narrative Kommunikationsprodukte zu übersetzen. Dabei wird der Begriff narrativ relativ weit gefasst, weil auch Werke entstehen, wie etwa aus der Malerei, wo nicht ohne weiteres mit Begriffen des Erzählens operiert erden kann. Erzählungen finden in Raum und Zeit statt. Ein Gemälde hat keine Ausdehnung in Raum und Zeit. Da jedoch der Prozess des Entwickelns und Produzierens von enormer Bedeutung ist, kann davon gesprochen werden, dass ein Gemälde durch die Reflexion von Erzählungen (die zuvor während der Szenarienarbeiten formuliert werden) auf eine Leinwand kommt. Hinzu kommt, dass alle Werke abschließend in einer transmedial vorgehenden Ausstellung, die auf Elemente der Installationskunst und von Gamification zurückgreift in eine mündliche Erzählung eingebettet wird, indem die Künstlerin ihre Vorgehensweise vorstellt.

Wie Zukunftsbilder formuliert werden, soll am Beispiel zweier Kurzfilme verdeutlicht werden. In dem während der Internationalen Sommeruniversität 2017 in Deutschland entstandenen Videospot „The Visitor“, wird der Klimawandel in einem selbstbeschreibenden Monolog als personifizierter Interviewpartner dargestellt. Durch Einblenden von Szenen, die den Klimawandel bei seiner Arbeit zeigen, wird das Gesprochene aufgelockert und stilistisch untermauert.

Hierbei wird keine abstrakte, fernliegende Zukunft dargestellt, sondern die Zeitlosigkeit der Auswirkungen wird in den Mittelpunkt gestellt, denn es ist im Grunde irrelevant, wann genau das Gespräch stattfindet – solange sich nichts ändert, wird der Klimawandel – schmunzelnd – seine „Arbeit“ fortführen. Der Clou des Spots arbeitet sich genau an diesem Narrativ ab, denn ein anthropomorphisierter Klimawandel, der wiederum von Menschen gemacht ist, erklärt diesen, dass sie die einzigen seien, die ihn aufhalten könnten. „The Visitor“ hangelt sich geschickt an dieser doppelten Ironie entlang, während er auf humorvolle Art und Weise verdeutlicht, was im Grunde bereits alle wissen – alle beschweren sich über die Folgen, aber keiner tut was gegen die Ursachen.

Das Zusammenspiel von Mensch und Technik im Nachhaltigkeitsdiskurs wird in dem während der Internationalen Sommeruniversität 2018 in Chile entstandenen Kurzfilm „Das Jahr 2043“ aufgegriffen, denn es verfolgt den Protagonisten einen Tag und dokumentiert somit den Umgang mit dem eigenen täglichen CO2-Haushalt, der in dem Zukunftsszenario pro Kopf begrenzt ist. Angelehnt an technik-dystopische Szenarien der britischen TV-Serie „Black Mirror“ wird die Geschichte einer Zukunftsvariante erzählt, in der die eigenen Emissionen zur neuen Währung werden. Wie in einem Computerspiel wird die verfügbare Energie angezeigt, mit der an dem Tag konsumiert werden kann. Natürlich konsumieren alle weiter wie bisher, beim Bummeln wird der Bus verpasst, das Taxi muss her; es ist eine Art technologische Ökodiktatur, die da am greifen ist, nur scheinbar ohne Sinneswandel.

Es wird abermals klar, dass unsere gesellschaftlichen Anpassungsstrategien mehr als rationale Effizienzsteigerungen sein müssen. Deutlich wird dies vor allem in dem Charakter, der bettelnd ein Schild hochhält, um CO2 gegen Essen zu tauschen – welche Geschichte erzählt diese Zukunft, wo zwar auf der einen Ebene die Begrenzung der CO2-Emissionen als ökologische Sensibilität gedeutet werden kann, auf der anderen Seite aber kein Umdenken im Umgang und der Verteilung der verfügbaren Ressourcen entsteht? Das Leben innerhalb planetarischer Grenzen erzwingt schließlich auch geradezu die Fragen um neue Herangehensweisen mit dem Verfügbaren. Wie mehr mit weniger?

Fazit

Diese Beispiele sollen Möglichkeiten erleuchten, mit Unsicherheiten der Zukunft medial umzugehen. Design Fiction-Ansätze und Theorien rund um die Entstehungsprozesse von Zukunft scheinen zunehmend relevanter und impulsgebender zu werden, da sie neue Handlungsfelder aufmachen können. Das Aufmerksamkeitspotential von „Objekten aus der Zukunft“ – seien sie Ideenzusammenhänge, konkrete Situationen oder dinghafte Installationen – ist relevant, da sie einen Kommunikationszugang zwischen verschiedenen Akteuren legen kann. Gerade zwischen Klimakommunikation, Klimawissenschaft und Klimakunst können interagierende Ansätze hilfreich sein, sich gegenseitig zu fordern und zu fördern. Kunst – und dazu zählen audiovisuelle Kommunikate, wie auch Happenings sozialer Innovationen – kann in diesem Gespann ein Medium sein, das Gefühl zukünftiger Zusammenlebensformen über die Vermittlung von wissenschaftlichen Datenrealitäten hinaus zu transportieren: „Climate change art makes the Anthropocene a cultural reality“, schreibt Noanna Nurmis. Diese kulturelle Realität auszuloten und mit Inhalt, mit praktischer Bedeutung zu füllen, das ist die große Aufgabe, die die logistische Infrastruktur der Großen Transformation des WBGU in Parallelprozessen begleiten muss. Harald Welzer spricht deshalb auch von mentaler Infrastruktur.

Björn Barutzki
(Redaktion: Thomas Klein)